Juwelwespe (Erzgrabwespe) Ampulex compressa

1,5 Jahre...
Vor 1,5 Jahren begann diese Geschichte.
Ein junger krabbelbegeisteter Insektenhalter (Zu dem Zeitpunkt nur Ameisen) trat in das Insektarium in der Wilhelma ein. Die ersten Blicke mit ernsthaften Hintergrundgedanken stoben voraus in die Becken und Terrarien...

Tausenfüßer, nett anzusehen. Oh, eine große Spinne, na die möchte ich nicht beim aufwachen auf dem Gesicht sitzen haben. Ein Wasserskorpion, interessantes Tier. Eine Gottesanbeterin, die sind schon sehr hübsch und anmutig. Türkise Wespen, aha. Ah, die Blattschneideramei...
Halt! Türkise Wespen? *panisch 2 Schritte nach links hüpf und dabei ein Kind wegstoß*
Was ist denn DAS gottgleiches?! Diese schillernden Farben, diese grazilen Körper, diese flinken, aber sicheren Bewegungen... Das können keine Tiere sein!
Wie lange ich vor dem Becken stand... Waren es 1 Minute, 5 Minuten, 20 Minuten? Ich habe nicht die geringste Ahnung.
Gedankenverloren streifte ich durch den Rest des Zoos. Auch der Heimweg war geprägt durch türkisene Leiber mit flinken Bewegungen.
Daheim wurde recherchiert und bald musste ich mir eingestehen, dass die Tiere extrem selten und obendrein sehr teuer sind.
Mein Traum, erst so jung, und schon zerplatzt. Es wäre mir ein unmögliches, jemals an diese Tiere heran zu bekommen.

Doch dann kam der März 2013. Eine Freundin aus dem Ameisenforum war in Hamm auf der Börse und da ich erst kurz zuvor von den Tieren geschwärmt hatte rief sie mich an.
"Es gibt deine Juwelwespen..."
"10 Stück, egal was sie kosten!"

Waren dann 100€, also 10€ pro Tier. Aber das ist es wert, glaubt mir!
Ich übernahm die Tiere dann letzte Woche, als ich nach Berlin zum Ameisenstammtisch fuhr, wo auch sie hin kam.
War für 4 Tage da und nahm die hübschen Juwelen dann mit nach Hause, wo sie die beiden Terrarien beziehen durften.

Ich kann Stunden lang davor sitzen und die Tiere beobachten, ganz gleich ob sie durch die Gegend rennen, fliegen, hüpfen oder still da sitzen und die Wärme der Lampe genießen.

Jetzt seid ihr dran.
Staunt und genießt...























Die Tiere sind eher tagaktiv und werden rund 20mm groß. In der Natur sind sie Einzelgänger aber bei Genug Platz und Lauffläche kann man sie auch problemlos zusammen halten, die Tiere zeigen keine Aggressionen.
Die adulten Wespen ernähren sich von Honig oder Zuckerwasser.
Das interessante an dieser Art - mal abgesehen von ihrer gesamten atemberaubenden Existenz - ist die parasitäre Vermehrung. Hierzu wird eine bestimmte Schabenart als Wirt benutzt.
Es wäre sehr kompliziert, das alles hier genau niederzuschreiben, daher verweise ich für Interessierte auf die Seite des Aqua Zoo in Düsseldorf. Die haben hier eine schöne, ausführliche (Aber dennoch kurz) und verständliche Zusammenfassung der Vermehrung niedergeschrieben.
Wirklich empfehlenswert, sich die 2 Minuten zu nehmen.

Die beiden Becken, welche nun von den Wespen bewohnt werden, standen seit letztem Jahr leer und waren für Gottesanbeterinnen gedacht. Aber für die Juwelen habe ich eine Ausnahme gemacht.

Ich hoffe, die Tiere gefallen euch.

´Die sind wunderschön! Solche Wespen habe ich noch nie gesehen

Ich kann damit nichts anfangen aber schön anzuschauen sind sie schon
Wobei mir das viiiiiel zu teuer wäre

Huhu,
die sehen wirklich schön aus Icto.
Wobei ich mich da Nadine anschließen muss, und sage. Krabbler sind nicht wirklich mein Gebiet.

Wobei mir das viiiiiel zu teuer wäre rotwerd

Nicht wirklich. Wenn ich mal zusammenrechne habe ich definitv schon mehr für meine Rattis gezahlt.
Der Vorteil bei diesen Tieren ebenso wie bei den Reptilien ist, sie sind weniger anfällig für Krankheiten oder entzündungen.
Mein Freund hält Geckos. Für das Terrarium plus Tiere plus Ausstattung hat er ca 700 €- 800 € gezahlt. Das habe ich aufgrund von verletzungen und Krankheiten und Käfig und Futter mindestens schon doppelt so viel ausgegeben

Also sind sie nicht wirklich teurer. Ich würde sogar fast schon die Prognose wagen, dass sie günstiger sind als Rattenhaltung

Freut mich, dass sie euch gefallen!

Aber die Insektenhaltung ist gar nicht mal so billig. Kommt halt immer darauf an, in welchem Rahmen man sie betreibt und vor allem auf welche Tierarten man abzielt.
Wenn man Tiere wählt, die man züchtet (Käfer, verschiedene Schrecken, Tausendfüßer), und für das Futter kaum Ausgaben hat, wird es irgendwann ein Selbstläufer, wenn nicht sogar ein gewinnbringendes Geschäft.
Letzteres schaffen aber nur die wenigsten Leute und das sollte auch nie der Sinn der Haltung/Zucht sein. Aber die Ausgaben halten sich, wenn man es richtig anstellt mit der Zucht, in Grenzen, da man ja wieder was rein bekommt durch den Verkauf.