Woran erkenne ich, ob ich einen guten, rattenerfahrenen Tierarzt habe?

Der richtige Tierarzt!
Gerade bei Ratten ist der Gang zum Tierarzt leider recht häufig und deshalb ist es auch wichtig, einen kompetenten Tierarzt zu finden, der sich besonders auf Kleintiere spezialisiert hat. Leider habe ich schon ein paar böse Erfahrungen mit richtigen Stümpern gemacht, die weder etwas Ratten wussten, noch an der Gesundheit des Tieres interessiert waren. Mir kam es manchmal so vor als würden manche Tierärzte sich selbst vor Ratten ekeln oder sie nur als „Versuchsfleisch“ ansehen, wie sie es vielleicht von ihrem Doktorstudium her kannten (das waren aber Einzelfälle). Deshalb sollte man den Tierarzt, so gut es eben geht, VORHER überprüfen:

Worauf soll ich bei einem neuen Tierarzt achten?
- Umgang mit den Tieren und Umgang mit dem Frauchen/Herrchen
- Wartezeiten (bei Terminen)
- Erreichbarkeit auch außerhalb der Sprechzeiten, z.B. am Wochenende oder an Feiertagen
- Ruf des Arztes oder der Tierklinik (wobei das m.E. mit Vorsicht zu genießen ist. Ein Ruf ist schnell ruiniert, nur weil man mal einer Katze nicht mehr helfen konnte. Menschen sehen die Dinge oft sehr unsachlich und subjektiv. Da wird man schnell zu einem "schlechten Tierarzt" gemacht).
- Offenheit gegenüber "Hausmittelchen und Homöopathie"
- Kennt sich der Tierarzt mit Ratten aus?
- Scheut euch nicht den Tierarzt mit Fragen "zu nerven", dafür wird er schließlich bezahlt.
- Ist er spezialisiert auf Kleintiere?
- Gehen auch andere Rattenhalter zu ihm?
- Nimmt er sich für die Tiere Zeit?
- Macht er einen freundlichen Eindruck und ist er nett im Umgang mit den Tieren?
- Hebt er die Ratte am Schwanz hoch? Na, hoffentlich nicht!
- Behandelt er die Ratte als Individuum und wird das Tier Ratte als Heimtier akzeptiert?
- Kennt er sich mit rattenspezifischen Krankheiten, z.B. Mykoplasmose, "Blutnase", Abszessen, Tumoren, Bumblefeet, Nicht-Erbrechenkönnen aus?
- Ist er von den Geräten und Medikamenten her für Kleintiere ausgestattet? Einfach mal fragen!

Der Gang zum Tierarzt muss sein!
Oftmals stellen Rattenbesitzer selbst die Behandlungskosten dem Einkaufswert des Tieres gegenüber, nach dem Motto „Die Ratte hat doch nur 7,- € gekostet, warum soll ich noch mal 50,- € reinstecken?“ Aus dem einzigen Grund: wer sich ein Tier, egal welcher Art und Rasse, zulegt, hat Verantwortung für sein Wohlbefinden und seine Gesundheit zu tragen! Eine Ratte empfindet Schmerzen! Den Gang zum Tierarzt nur aus Kostengründen zu verweigern, wäre schlicht und einfach Tierquälerei und unverantwortlich. Wer sich den Tierarzt nicht leisten kann oder will, der sollte sich lieber von vornherein kein Tier anschaffen oder sich ein kleines Sparbuch anlegen, auf das er z.B. monatlich 10,-€ überweist. So hat man im Notfall immer ein paar Reserven übrig und man muss sein Haustier nicht qualvoll sterben lassen. Oftmals stellt sich dann heraus, dass der Eingriff doch nicht so teuer war wie erwartet. Einige Tierärzte geben einem die Möglichkeit, offene Rechnungen beim nächsten Praxisbesuch zu bezahlen. Oft ist auch eine Zahlung per Rechnungsüberweisung möglich.

Es ist nicht erlaubt die Preise der einzelnen Tierärzte zu veröffentlichen, allerdings dürfen Tierärzte auch nicht Behandlungskosten berechnen wie es ihnen so gerade passt. Hierfür gibt es eine Verordnung, in der ihr nachlesen könnt, welche Behandlungskosten in etwa auf euch zu kommen können. Hier ist die GOT - Liste

Liebevoller Umgang mit dem Tier ist schon mal ein sehr wichtiges, wenn nicht sogar das ichtigste Zeichen!
Wirkt der Tierarzt auf den ersten Blick unfreundlich und den Ratten gegenüber distanziert, dann sucht euch lieber einen anderen.

huhuu,

also bei mir war das so:

zuerst war ich bei einem TA in der Nähe, das Erste mal als ich Rudi einschläfern musste, da vorher ja nix war. Der Ta hatte eine Keintierhaarallergie!! Er setzte sich einen Mundschutz auf und lang Handschuhe bis zu den Schultern, tut mir echt leid aber den Anblick und dann noch der Satz da kann man nichts mehr tun war für den Tag einfach zu viel.

Danach bin ich mit Richy zu einem anderen TA gegangen, VIEEL Besser, die Tierärztin erzählte mir gleich mal das sie früher als sie studierte auch immer Ratten hielt, und auch immer Notfellchen aufnahm, leider hat sie jetzt keine Zeit mehr dafür aber freut sich immer, wenn sie welche sieht.

Sie ging ganz ruhig mit ihm um, und sobald es zu viel Stress für ihn war oder zu heiß (wegen Narkose und so)fragte sie, ob wir ihn den nächsten Tagen nochmal kommen könnten.

Bei dem TA bin ich dann geblieben und immer noch zufrieden.

Huhu,

was aber, wenn man einen Tierarzt hat, der ein gutes Fachwissen aufweist, aber im praktischen Umgang selbst keinen fachlichen Eindruck macht?

Mir wurde ein Facharzt für Kleintiere empfohlen, er selbst war aber nicht da, sondern seine Kollegin, die sich in der Ausbildung befindet. Ich rief noch vor dem Beginn der offiziellen Sprechstunde heute an, schilderte die Situation, dass die Ratten Schmerzen und ein schwer eiterndes Auge hat, das nach der Diagnose von zwei anderen Ärzten entfernt werden muss. Mir wurde gesagt, dass die Sache dann tatsächlich dringend sei und ich am besten direkt zur Praxisöffnung da sein soll. Natürlich war ich pünktlich, sogar noch ein paar Minuten zu früh.

Da ich, bzw. meine Ratte, ein neuer Patient ist, sollte ich einen Personalbogen ausfüllen, das dauerte ca. drei Minuten. Die Zeit bis zur Behandlung betrug dann gute 1 1/2 Stunden, obwohl mir am Telefon zugesichert wurde, sich direkt um meinen Oggy zu kümmern. Es wurden dann aber vorher noch einige Impfungen und Chipimplantierungen vorgezogen. Dabei kam ich mir irgendwie auf den Arm genommen vor. Ich kenne es von meiner Haustierärztin so, dass sie wirklich dringende Fälle vorzieht und wenn die Leute Termine haben und es sich zum Beispiel "nur" um eine Impfung handelt, fragt sie nach, ob sie einen anderen Patienten vorziehen darf. Sie bemüht sich, dass wertvolle Minuten nicht noch schneller verrinnen.

Die Ärztin selbst war mir durch ihre kalte, irgendwie lieblose Art unsymphatisch, aber das hat nicht zu heißen, dass sie im Umgang mit Oggy genauso ist. War sie aber. Oggy ist allgemein ein sehr zurückhaltender und schüchterner Bock. Er war selbst sehr nervös und hatte bei der Lautstärke im Wartezimmer auch sicherlich Angst, er bekam das ja 1 1/2 Stunden geballt mit. Als die Ärztin ihn aus der Transportbox nahm, war er natürlich zappelig und versuchte, sich irgendwie aus ihren Händen zu winden. Ich kenne es von meiner Ärztin so, dass sie dann mit ruhiger Stimme spricht und mich auch mal die Ratten aus der Box holen lässt, weil sie mich kennen. Das ging meistens auch sehr gut. Die Ärztin heute jedoch war sehr grob, Oggy hatte Schmerzen und sie schien mir sehr genervt, weil Oggy nicht so wollte, wie sie. Sie schimpfte und sprach in einer Tonlage á la "Mein Gott, halt endlich still!". Ich fühlte mich überhaupt nicht wohl und Oggy ganz offensichtlich auch nicht.

Am Telefon wurde besprochen, dass Oggy das Auge heute entfernt wird. Operationen würden in der Praxis samstags nicht durchgeführt, aber in dringenden Fällen werden Ausnahmen gemacht. Die Ärztin sagte mir, dass sein Auge definitiv operativ entfernt werden muss, so schnell es geht. So schnell es geht ist ihrer Definition nach aber erst am Montag. Bis dahin soll Oggy weiterhin Antibiotikum und Schmerzmittel erhalten, obwohl sich das Auge und die Eiterschwellung von Tag zu Tag sehr verschlechtert. Sie versuchte noch einen Augenspezialisten zu erreichen, bei dem solle ich es nochmal versuchen. Sie rief ihn an, er hatte heute keine Sprechstunde und anschließend wurde mir gesagt "Gut, machen wir das halt am Montag.". Auch das klang nach "Jaja, passt schon". Ich bin gerade froh wieder zu Hause zu sein, mir war das irgendwie sehr komisch da...

Narkotisiert wird mit einer Gasnarkose, die Augenentfernung selbst wäre kein Problem. Als Schmerzmittel bekam ich Metacam und ich machte schon die Erfahrung, dass Metacam einem Arzt ein völlig unbekannter Begriff ist.

An sich erhielt ich den Eindruck, dass ein fachliches Wissen vorhanden ist, der Umgang mit Mensch und Tier aber total entnervt und gefühllos daherkommt.

Einen Operationstermin konnte ihr nur mit ihr ausmachen. Da der Arzt, zu dem ich eigentlich wollte, heute nicht in der Praxis war, wurde mir gesagt, sei es nicht möglich, dass man einen Operationstermin mit ihm bekommt. Meine Tierärztin führt die Praxis auch mit einer Kollegin, aber sie fragt ihre Patienten, wer die Operation durchführen soll. Denn sie sagt auch "Auf diesem Gebiet ist meine Kollegin spezialisiert, ich empfehle daher, dass sie die OP durchführt". Das war heute nicht der Fall. Oggy würde heute quasi als Versuch führ ihre Ausbildung herhalten. Ein Arzt muss natürlich auch Erfahrung sammeln, aber ich bin irgendwie nicht bereit, dass das so mit Oggy passiert.

Wie verhält man sich dann? Ich möchte meine Tiere nur ungern Ärzten anvertrauen, die von ihnen genervt zu sein scheinen, oder die dem Tier durch einen zu festen Griff noch mehr Schmerzen zuführen.

Nach der Sache mit meinem armen Daniel, hat es mir einmal mehr gezeigt, wie wichtig es ist, dass ein TA sich mit Ratten auskennt.
Ich weiß gar nicht mehr, ob ich hier schon einmal nach TAs im Raum Nürnberg/Fürth gefragt habe, aber es scheint ein dünnes Gebiet für Rattenhalter zu sein.

Ich hab bei all meinen bisher ausprobierten TAs versucht, diese Anhaltspunkte zu nutzen. Weshalb ich eine Praxis nach dem ersten Besuch schon abschrieb (der Umgang mit den Ratten war sehr grob, die TA wirkte gehetzt, obwohl das Wartezimmer leer war (sowohl Patientenmäßig als auch von Personalseiten her, war niemand anderes zu sehen))
Bei zwei anderen Ärzten dachte ich, ich hätte vielleicht doch jemand gefunden, der gut ist.

Bei der ersten passierte jedoch beim dritten Besuch die Sache mit Jack, der sich 3 Monate lang kaum noch anfassen ließ danach und panische Angst vor der Hand hatte, sowie dass man Kozmo aus nem halben Meter Höhe fallen ließ, weil man dachte, er würde gleich zubeißen, was er gar nicht getan hat. Zwar war ich gestern froh, dass die Ärztin gestern Abend noch Zeit hatte, sich den kleinen Daniel anzusehen und dass sie den Tumor entdeckt hat, war auch gut. Aber die Einschläferung erfolgte durch eine einfache Überdosis Narkose in den Bauchraum (was ich hier gelesen habe, auch nicht die beste Art ist, ein Tier einzuschläfern).
Der Umgang war zwar sonst sehr ruhig und Behutsam seitens der Ärztin, aber irgendwie graut es mich davor, wenn diese Klinik meine beste Option bleiben sollte.

Die zweite machte am Anfang auch einen netten, fürsorglichen Eindruck. Im Gegensatz zu der ersten TA konnte diese sogar die Ratten beim Untersuchen so beruhigt händeln, dass ich nicht zur Unterstützung fest halten musste, um sie an der Flucht zu hindern. Aber dass diese dann beim Abtasten gestern einfach den Tumor nicht bemerkt hat und bei ihrer Diagnose einfach mal kein AB gegeben hat, obwohl dies zur Standardtherapie gehört, sind Grund genug für mich, auch diese in den Wind zu schießen.


Habt ihr Tipps für mich, wie ich es vermeiden kann, das Leben meiner Tiere davon abhängig zu machen, ob ich gerade zufällig jemand gutes getroffen hab?
Hat jemand Erfahrung damit, ob ein TA darauf eingeht, dass man vor der Untersuchung ihn mal ein wenig zu seinem Wissen über Ratten aushorcht? Quasi ein kurzes Interview eben auch mit Fanfragen zu Thema Erbrechen usw. Bisher war ich einfach zu unsicher und zu schüchtern, aber wie gesagt will ich nicht noch mal, dass einer meiner Kleinen länger leiden muss.
Machen gute Ärzte auch einen Rundumcheck bei einem Tier, das sie noch nicht kennen, oder fahnden sie wirklich nur nach der Krankheitsursache wegen der man ursprünglich einen TA aufsucht?
Bei unserem Hund hatten wir nämlich mal einen TA, der das getan hat, als wir zu ihm wechselten.

Ich würde einfach vorher mit dem Tierarzt sprechen  
Ich habe meine Tierärztin damals (habe ja inzwischen keine Ratten mehr) durch ein Praktikum bei ihr gefunden. Sie hat mir zwar erzählt, dass sie Ratten nicht so gerne mag und das nicht ihre Tiere sind, aber sie war mit Abstand die beste Tierärztin, die ich gefunden habe. Sie hat sich große Mühe gegeben, hat nicht sofort gesagt "Ja, muss man einschläfern" (wie andere Tierärzte das immer getan haben) und hat manchmal sogar noch in Büchern nachgeschlagen, wenn sie von sich aus keinen Rat mehr wusste.
Sie hat mich und meine Ratten immer gut behandelt, auch wenn es nicht mal Tiere waren, die sie besonders gerne mochte. Sogar meine Trauer über ein eingeschläfertes Tier wurde trotzdem geteilt.

Wenn du inzwischen also wirklich so viele schlechte Erfahrungen gemacht hast, dann würde ich anfangen die Tierärzte vorher ohne Ratte zu besuchen :jap:Ob das jeder Tierarzt so mitmacht ist natürlich fraglich, ist ja "verschwendete Zeit" aber du kannst ja auch einfach nachfragen, ob sie mal Zeit für ein nettes Gespräch haben und das ganze auch wie ein nettes Gespräch laufen lassen und eben nicht wie ein Test oder ein "aushorchen" (damit kann wohl nicht jeder Mensch umgehen). Ich finde ein guter Tierarzt sollte die Sorge um das Tier verstehen und somit auch einem Erstgespräch nicht im Wege stehen.

Metzo schrieb:Machen gute Ärzte auch einen Rundumcheck bei einem Tier, das sie noch nicht kennen, oder fahnden sie wirklich nur nach der Krankheitsursache wegen der man ursprünglich einen TA aufsucht?

Meine frühere Tierärztin hat immer 'n "Standartcheck" (also zB Herz abhören) gemacht, wenn ich schonmal da war. Meine jetzige Tierärztin (bin zwischendurch mal umgezogen) macht das nicht, ist aber trotzdem eine ganz tolle Tierärztin und würde ich sie darum bitten, dann würde sie es auch kostenlos jedes Mal machen, da bin ich mir sicher

Das mit dem Gespräch ohne Ratten vorher ist ne gute Idee. Hoffe, dass sich da jemand drauf einlässt. Aber ausprobieren werde ich es definitiv mal! Denn auch, wenn ich durch meine Allergie nicht auf lange Zeit noch Ratten haben werde, so will ich für meine drei Verbliebenen jemand finden, der sich gut um sie kümmert (zumal ja später irgendwann meine zwei letzten zu einer Freundin gehen sollen, um in ihr Rudel integriert zu werden und sie hat auch noch keinen gefunden).

Und es ist gut zu hören, dass ich da nicht irgendwelche zu hohen Fantasieerwartungen habe, wenn ich mir wünsche, dass sich der TA zumindest beim aller Ersten Besuch mal den Gesamtzustand anschaut.
Danke dir für deine Antwort Nana. So bin ich bestärkt auch weiter zu suchen nach jemand, der es wirklich ernst nimmt, einem Tier zu helfen, dass er/sie vll selber nicht gerne mag.

Bei mir war es damals so, dass ich quasi mit meiner damaligen Tierärztin gemeinsam gewachsen bin.

Es waren die ersten Ratten, die sie behandelt hat und die ersten Ratten, die ich gehalten habe. Aber sie war jung und cool und sagte von Anfang an, dass sie eigentlich nichts wüsste, sich aber belesen würde. Ich finde es nach wie vor überhaupt nicht schlimm, wenn ein Tierarzt nicht alles weiß. Wenn er es zugibt und dann einfach nachschlägt, was er wissen will, ist das total in Ordnung.

So war es bei uns halt eben auch.
Wann immer ich mit einer kranken Ratte daher kam, holte sie ihr Buch (inzwischen besitze ich das auch) heraus und las einfach nach. Oft laut, so dass ich es mithören konnte und sie bezog mich auch oft in die Entscheidungen mit ein. Röntgenbild ja oder nein? Chloramphenicol oder doch Baytril? Ich durfte bei Herz- oder Atemgeräuschen auch mal das Stethoskop aufsetzen und lauschen usw.

Das war die coolste unwissende Tierärztin, die ich je erlebt hab. Und ich war soooo traurig, als sie nach Bayern gezogen ist.

Mein jetziger Tierarzt ist auch jung, sehr cool und unkonventionell. Er hält z.B. absolut nichts von Homöopathie, bestellt mir aber Sachen, wenn ich sie anwenden will. Wenn ich wahnwitzige Thesen aufstelle, diskutieren wir so lange, bis die These widerlegt wurde oder bestätigt werden konnte.

Aber ich muss auch gestehen, dass ich wohl eine extrem schwierige Patientenbesitzerin bin. Ich widerspreche andauernd, ich hinterfrage alles, ich will alles wissen und wenn ich unsicher bin, zweifle ich auch noch alles an. Es gibt Tierärzte, die werden dann sauer und sagen dir auch klipp und klar, du sollst zu nem anderen Arzt gehen. Hab ich bei einem Notdienst schon mal erlebt.

Ich sehe auch wirklich ein, dass ich schwierig bin, aber es geht nunmal sehr oft wirklich um Leben und Tod und wenn der Tierarzt eine Fehlentscheidung trifft, dann kann er sicher besser damit umgehen (denn es ist nicht sein Tier), als ich. Wenn ich mir hinterher vorwerfen muss "Ach, hätte ich doch bloß was gesagt/gefragt!", dann muss ich das mit mir rumtragen. Der Tierarzt blendet das im besten Falle aus und denkt nie wieder dran.

Verstehst du, was ich meine?

Da mache ich persönlich mich also lieber unbeliebt, als dass ich hinterher ne tote Ratte habe und selbst Schuld dran bin.

Mein Tipp wäre also: Ausschau halten, nach jungen Tierärzten, die humorvoll sind, liebevoll mit den Nasen umgehen und denen du anmerkst, dass sie offen für Vieles sind. Das Buch "Leitsymptome bei Hamster, Ratte, Maus und Rennmaus: Diagnostischer Leitfaden und Therapie" von Ewrigmann & Glöckner im Regal zu haben, ist meiner Auffassung nach Pflicht für Kleintierärzte. Da es sehr teuer ist, kann ich schlecht raten, dass du es dir selbst anschaffen solltest, aber es würde sich lohnen.

Hallo ihr Lieben,
ich musste heute mit meinen vier Kleinen leider auch zum Tierarzt.
Gestern Abend viel mir auf, dass die kleine Lexi das linke Auge nicht ganz auf hatte.
Ich machte mir so große Sorgen, dass ich die ganze Nacht wach blieb und neben dem Käfig saß, um sie zu beobachten. Sie hat nicht mit ihren Schwestern gespielt und lag die ganze Nacht im Häuschen. Leckerchen hat sie allerdings genommen.
Heute Morgen waren Lexi und Finja beide am niesen wie verrückt. Ich habe kurz entschlossen sofort alle vier eingepackt und bin zur nächstgelegenden Tierärztin gefahren, damit die Süßen der Hitze nicht so lange ausgesetzt waren. Die Fahrt von mir - drei Minuten.
Vor mir waren noch drei andere Leute mit ihren Tieren.
Ich saß im Wartezimmer und durch einen Blick in die Transportbox stellte ich fest, dass es meinen Lieben gar nicht gut ging.
Sie lagen auf der Seite und teilweise auf dem Rücken. Ich bekam Panik und klopfte einfach an die Tür des Behandlungszimmers.
Ich bat um Hilfe und hatte schon Tränen in den Augen, weil ich dachte, meine Babys würden sterben.
Die Tierärztin hat sofort in die Transportbox geschaut, hat den Herrn mit seinem Hund nach draußen geschickt und sich mit den Worten entschuldigt:"Bitte nehmen Sie noch einen Moment platz! Das ist ein Notfall!"
Die kleinen hatten einen Hitzeschock.
Gegen die Erkältung bekam ich Hustensaft und für die kleine Lexy zusätzlich Antibiotika. Sie war sehr lieb mit meinen Rattis und hat mich gebeten, heute Nachmittag eben anzurufen und ihr mit zu teilen, wie es den Minis jetzt geht.
Das fand ich wirklich toll!!
Ich werde sie also gleich anrufen und ihr sagen, dass alle wieder quietsch vergnügt durch den Käfig geturnt sind.

Liebe Grüße
Ela

Ich hoffe den Kleinen geht's weiterhin gut, und dass sie ihren Ausflug zum Tierarzt gut überstanden haben. Super, dass dort sofort und richtig reagiert wurde!

Ja, die Kleinen haben alles gut überstanden und sind putz munter!!
Hier und da ist noch mal ein kleines Niesen zu hören, aber sie nehmen alle brav ihre Medizin und sind fit und übermütig!!
Ich kann gar nicht sagen, wie glücklich mich das macht!

Liebe Grüße
Ela

Also ich hab damals in unserer Praxis nachgefragt und die haben keine Ahnung von Ratten gehabt, zu meinem Glück mussten meine Damen und Herren nie zum TA, waren bis ins hohe Alter gesund. Und ab nem gewissen Alter sehe ich grad bei so kleinen Tieren wenig Sinn zum Tierarzt zu gehen. Ausserdem hätte meine Ginger nieeee stillgehalten, nie im Leben.

Und ab nem gewissen Alter sehe ich grad bei so kleinen Tieren wenig Sinn zum Tierarzt zu gehen. Ausserdem hätte meine Ginger nieeee stillgehalten, nie im Leben.

Nun ja, aber wenn ein Tier sehr leidet, dann muss es untersucht und behandelt und im schlimmsten Falle einschläfert werden. Ein guter Tierarzt ist ohne Zweifel in der Lage, auch das wehrhafteste Tier zu bändigen und zu untersuchen.

Nur weil ein Tier klein ist, bedeutet das nicht, dass es kein Recht auf eine medizinische Versorgung hat. Wenn wir die Verantwortung für die Tiere übernehmen, bedeutet das auch, einen vernünftigen Tierarzt zu finden, der das im Griff hat und den auch aufzusuchen, wenn das Tier in Not ist und/oder leidet.

Das hat nichts mit dem Alter oder der Größe des Tieres zu tun. Medizinische Versorgung würde ich auf der Liste der Top 3 sogar noch vor artgerechte Haltung setzen.

Also bei mir war es damals so, dass ich durch meine anderen Mitbewohner (einen Hund und einen Hamster) einen Tierarzt hatte, der sehr gut war.
Ich bin mit meinen Nasen zu ihm gegangen und er schien sich sehr gut mit ihnen aus zu kennen. Er hat mir auch erzählt, dass er zur Zeit immer mehr Ratten als Patienten bekommt, da sie sehr an Beliebtheit zunehmen.

Er weiß eigentlich bei jedem Tier, wie er mit ihm umgehen muss.
Mein Hamster wurde z.B. bei ihm auch mal sehr aggressiv, obwohl er gar nicht so ein Typ war. Er hat gerade in seinem Haus geschlafen und hat sich geweigert heraus zu kommen. Da musste der TA es anheben, woraufhin sich mein Zwerghamster auf den Rücken gedreht hat und gefaucht hat wie eine Katze ... der hat seinen Mund weit aufgerissen...
Bis zu diesem Tag wusste ich gar nicht, dass die überhaupt so fauchen können .
Naja auf jeden Fall war ich in diesem Moment ziemlich von dem kleinen Kerl erschreckt und hätte mich sicher nicht getraut ihn anzufassen. Aber er hat ihn ohne Probleme genommen.

Als meine Ratte Tumore hatte und ich bei ihm war konnte er mir auch sehr weiterhelfen. Er kannte sich bisher mit allem super aus. Also meinen Tierarzt würde ich auf keinen Fall wechseln

Huhu,

ich hab das ja an anderer Stelle schon geschrieben, ich habe eine superliebe Tierärztin, die sich Zeit nimmt, nachliest, recherchiert und mich ausquetscht (Verhalten, Symptome etc. weiß ja keiner besser als ich!). Und das so lange, bis Diagnose und Therapie stehen.
Sie hatte selbst früher Ratten und ist im Umgang mit den Nasen superlieb. Sie ist nicht in allen Fachfragen super-geübt, aber mit Hilfe eines großen, schweren Buches, das sie aus dem Regal zieht wenn nötig, sind wir bisher immer ans Ziel gekommen.
Schade, dass sie keine OPs durchführt. (Sie sagt, sie kann das emotional einfach nicht, was mir wieder zeigt, dass sie ihre Patienten wirklich gern hat.)

Für Operationen habe ich eine andere Tierärztin gefunden, die gut operiert, so weit ich das als Laie beurteilen kann. Dort gefällt mir die Nachsorge ganz besonders gut. Es ist keine Seltenheit, dass meine Nasen dort nach der OP vier Stunden oder mehr zur Beobachtung bleiben. Dabei wird wirklich auf das Tier geachtet, sprich für Futter und Wasser gesorgt, nasses Polstermaterial in der Transportbox ausgetauscht und das Aufwachen kontrolliert.

Gefunden habe ich die beiden leider durch Ausprobieren. Bin davor wirklich bei einigen Tierärzten enttäuscht worden. Sollte ich jemals wieder einen Tierarzt auswählen müssen, werde ich vorher einen Termin machen, und ihn - ohne Ratte im Gepäck - ordentlich ausquetschen. Schlimmstenfalls weiß ich dann eben, dass ich da im Ernstfall nicht hinfahre.

LG
Gondril

es gibt nichts Schlimmeres, als einen schlechten Tierarzt

Wir waren mit dem Kater und allen anderen inzwischen toten Haustieren immer bei der Tierärztin auf der anderen Straßenseite. War halt super praktisch mit dem Kater weil der sich nicht in eine Box stopfen lässt. Den Kater habe aber immer ich bei ihr gehalten, meine Mama hat ihn dann behandelt, die Tierärztin meinte sie lässt sich doch nicht beißen

Naja. Als Cheeky dann einen Treppensturz hatte, sind wir spätabends in die Tierklinik. Und seitdem bin ich da, auch mit dem Kater. Das ist ein tolles, kompetentes Team und es ist immer jemand da