Auslaufgestaltung

Hey

Aus aktuellem Anlass muß ich mir mal was von der Seele reden:
Leute, bitte überdenkt mal eure Auslaufgestaltung!
Es soll doch ein Spielplatz sein für die Ratten... was bringen da Häuser, Röhren oder Kuschelverstecke? Da kann man rein - *gaaaanz toll*. Und dann? Das ist doch nichts, wo sie wirklich beschäftigt sind, wo sie geistige oder körperliche Anregung haben!
In der LiteRATTur gibt es inzwischen so viele Hinweise, was man den Tieren anbieten kann um sie zu fördern und zu fordern (Fummelbrett, Leckerchen verbuddeln, sich anstrengen lassen um an ihr Essen zu kommen usw. usw.), da geht doch immer noch etwas mehr. 
Bitte bedenkt, daß in der Natur fast die ganze wache Zeit für Futtersuche drauf geht, und daß die Ratten bei uns zuhause einfach nur schrecklich gelangweilt sind, wenn ihnen ihr Essen einfach so vorgesetzt wird. 
Bitte verschafft euren Tieren Arbeit und körperliche sowie geistige Anregungen, wenn ihr sie liebt.

Fiep
Ratta

Ich finde deine Anregung wirklich total super!
Schon ganz oft habe ich dasselbe gedacht, wie du.

Eine Zeit lang habe ich ca. die Hälfte des täglichen Futters im Auslauf versteckt, um die Rattis zu fordern. Da gibt es unendliche Möglichkeiten. Als Theo und nun zuletzt auch Freddy alt wurden, hörte ich damit wieder auf, denn sie sollten sich auf ihre alten Tage nicht anstrengen müssen, um an Futter zu kommen.

Doch in Zukunft werde ich das auf jeden Fall wieder machen.

Dabei konnte ich in der Vergangenheit vor allem beobachten, dass die Rattis das selbstgesuchte und selbsterarbeitete Futter viel lieber fraßen, als das im Napf servierte. Es gibt dazu sogar eine Studie - wenngleich auch auf Mäuse bezogen:

Die Wissenschaftler um Alexander Johnson und Michaela Gallagher von der Johns Hopkins Universität in Baltimore fanden heraus, dass Mäuse jedes Futter vorziehen, für das sie eine Leistung erbringen mussten. Das ist sogar dann der Fall, wenn die mühsam erarbeitete Nahrung weniger Kalorien enthält oder als weniger schmackhaft gilt.

Die Wissenschaftler erklären das Phänomen damit, dass die Mäuse das mit Anstrengung und Mühe erarbeitete Futter als subjektiv schmackhafter empfinden, als frei zugängliches (z.B. in einem Napf). Die Wissenschaftler vermuten, dass dieser Mechanismus den Tieren beim Überleben, in Fällen der Nahrungsknappheit hilft, in der die Futtersuche oft aufwändiger ist.

Diese Tatsache sollte auch für Heimtierhalter ein Hinweis darauf sein, wie wichtig es ist, seinen Tieren nicht alles stumpfsinnig in Näpfen anzubieten, sondern kreativ bei der Reichung von Beschäftigungsfutter zu sein.

(Quellen: Rodentia Nr. 60 / Proceedings of the Royal Society B, doi: 10.1098/rspb.2010.1581)

Man kann die Rattis das Futter z.B. ausgraben lassen oder das bereits genannte Fummelbrett nutzen. Die kann man entweder selbst bauen oder auch kaufen, wenn man handwerklich etwas unbegabt ist.

Einen "Spielplatz" muss man halt aber auch sauber halten, putzen und u.U. repapieren. Denke, dass die Beschäftigung mit der Ratte sehr viel wichtiger ist, dann kann auch der Mensch zu einem Spielplatz werden.

Ich halte seit 2 Jahren keine Ratten mehr und finde heute noch Bunker, angefressene Kabel usw. Die haben bei mir wohl etwas zu viel Spielplatz bekommen.

Ich denke, dass es einfach wichtig ist, immer wieder Überraschungen für die Ratten parat zu haben: Swimmingpool, Fummelbox, Leckerlis verstecken, Papierbox, Katzenwedel usw.