Wie bekomme ich meine Jungs in den Auslauf?

Huhu zusammen!

Ich war mir nicht sicher, ob das hier her gehört oder doch lieber in "Zähmen und Freundschaft schließen", im Zweifel bitte verschieben!

Und zwar habe ich da nochmal eine Frage. Kurzversion: Wie bekomme ich meine Jungs nur dazu, in den Auslauf zu kommen?

Lange Version: (Käfigbild für Beschreibungen HIER)
Meine Ratten haben sich inzwischen für die kurze Zeit gut an mich gewöhnt, denke ich. Wenn ich oben in der Käfigkuppe (wo sie sich eigentlich fast immer aufhalten) die Klappe aufmache und kurz mit der Zunge schnalze kommen sie sofort angepetzt, weil sie wissen, dass es dann was Leckeres gibt. Sie nehmen dann auch fleißig Futter aus der Hand. So bekommen sie täglich Sonnenblumenkerne (wenig), getrocknete Insekten (2 mal die Woche) und vor allem Frischfutter. Mitunter klettern sie mir dann auch mal auf die Schulter, schnuppern an meinem Gesicht oder putzen mir Nase und Augen  ) Ich habe das Schnalzen bisher nur zum Füttern benutzt, einmal am Anfang zum Locken, dann jedes Mal wenn eine Ratz ein Stück Futter aus der Hand nimmt. Scheint zu funktionieren, denn wie gesagt, sie haben definitiv verstanden, dass Schnalzen "Komm her, hier gibt's Futter!" heißt.

Nach dem ersten "Frischfutter-Fix" habe ich mich dann unten vor den Käfig gesetzt, das FriFu auf dem Teller in meiner Nähe, und über kurz oder lang kamen sie dann nach unten, klaubten sich Frischfutter (um es in den Käfig zu bringen und dort zu knuspern), und erkundeten auch ein wenig die Umgebung und mich. Das war noch im "Mini-Auslauf" um den Käfig, bevor ich das Zimmer rattensicher gemacht hatte.

Aber jetzt verziehen sie sich nach dem Füttern oben einfach wieder an ihre Liegeorte (oben oder im Drainagerohr). Ob ich oder Frischfutter unten sind interessiert sie kein Stück. Auch wenn ich aus dem Auslauf rausgehe und das FriFu unten lasse kommen sie nicht raus. Wenn ich die Klappe unten mehrere Stunden offen lasse und aus dem Auslauf rausgehe kommt mal eine Ratte erkunden, aber auch eher selten. Am Sonntag hatte ich zum Käfigputzen ihr Häuschen oben mitsamt 2 Ratten sowie das Drainagerohr mit einer Ratz rausgenommen, dann Ratten vorsichtig in die Transportbox bugsiert, und diese auf dem Sofa stehen lassen. Die drei haben fleißig das Zimmer erkundet, zeigten auch keine Angst oder ähnliches, sie haben auch Futter angenommen und zeigten sich rundum entspannt und neugierig.

Generell huschen sie zwar sofort ins Häuschen oder ins Drainagerohr, wenn plötzliche Geräusche kommen (z.B. Stuhl knarrt) oder wenn mein Mann am Käfig vorbeigeht (bei mir auch manchmal, aber seltener), zeigen sich sonst aber sehr entspannt. Sie schlafen tagsüber auch offen auf der Ebene oben, außerhalb des Häuschens eingekringelt, obwohl ich daran jedes Mal wenn ich das Zimmer verlasse direkt dran vorbeigehen muss. Sie haben keine Angst vor meiner Hand, ich kann auch beim Füttern oben ganz vorsichtig ein bißchen streicheln, aber aufnehmen lassen sie sich nicht, wenn ich es vorsichtig versuche huschen sie sofort weg.

Wenn ich die Klappe oben auflasse (habe ich bisher nur gemacht, wenn ich direkt vorm Käfig stand!) klettern sie über kurz oder lang auch auf das Volierendach, bzw. klettern auf der Klappe umher. Ich weiß nicht, ob das jetzt schädlich ist (Bumblefoot Gefahr?), weil sie das ja nicht lange am Stück machen, aber da zeigen sie wenigstens Interesse die Welt außerhalb des Käfigs zu erkunden...

Ich hab mir jetzt mehrere Möglichkeiten ausgedacht, wie es weitergehen soll. Aber ich weiß nicht, was nun am klügsten wäre...

1) Ich lasse unten einfach immer auf während ich im Zimmer bin, lasse ihnen aber den Auslauf für sich. Das wären jeden Tag mehrere Stunden, auch abends und nachts, da ich meist recht spät aufbleibe. Vielleicht kommen sie ja irgendwie auf den Trichter, dass es da rausgeht, und entwickeln Sicherheit im Auslauf.

2) Ich mache so weiter wie bisher - oben füttern, mich dann mit FriFu in den Auslauf setzen. Hat bisher nicht funktioniert, aber vielleicht kommt das noch?

3) Ich spendiere ihnen für oben statt dem geplanten Sputnik ein etwas größeres Häuschen als ihren Minikarton (zu sehen im "Bob"-Bild HIER) und versuche sie mitsamt Haus nach draußen zu setzen (Zugang zum Käfig natürlich offen).

Problem bei Variante 3: Bob sitzt gerne und ausdauernd im Drainagerohr. Und da bekomme ich ihn auch definitiv nicht raus. Das ganze Teil lässt sich zwar abhängen und nach draußen nehmen, das mache ich ja nun auch zum Reinigen, das ist aber recht aufwendig.

4) Ich umgehe die Probleme in 3) indem ich mich von dem langen Drainagerohr verabschiede, es vielleicht zweiteile mit einer kleinen Ebene, damit ich im Zweifel die Rohrteile ähnlich wie ein Häuschen einfach entnehmen könnte. Eigentlich würde ich das aber sehr ungern machen, denn meine Jugs finden das lange Rohr total toll und verbringen viel Zeit darin. Und ich find's auch schick

5) Ich baue ihnen ein Klettergerüst, auf das sie von oben gelangen können, und von dem aus sie nach unten kommen, und gewähre Zugang zum Auslauf sowohl unten als auch über die Klappe oben. Problem: Ich habe einfach Angst, dass sie über kurz oder lang abstürzen. Eigentlich find ich das nämlich nicht so toll, dass sie mit Vorliebe auf der Voliere rumklettern!

Insgesamt ist es halt einfach so, dass sie zwar oben entspannt liegen, auch wenn ich da bin, zwischendurch zum Kötteln, Fressen und Trinken auf die große Ebene unter der Kuppel pilgern, aber ansonsten einfach den ganzen Tag und die halbe Nacht (bis ich schlafen gehe, zwischen 1 Uhr und 4 Uhr morgens!!) pennen, und sobald ich weg bin Rambazamba machen (das höre ich vom Schlafzimmer aus, und sehe es am umgestalteten Käfig am nächsten Morgen!)

Und das ist einfach nicht Sinn der Sache. Klar, ich wünsche mir (wie vermutlich jeder Rattenhalter) Ratten, die wenn der Käfig abends aufgeht rauskommen, das Zimmer erkunden, auf mir rumklettern, und sich evtl. auch zwischendurch mit mir beschäftigen. Die sich im Rahmen ihrer nachtaktiven Natur trotzdem ein wenig an mir orientieren, und nicht erst um 5 Uhr morgens aktiv werden, wenn ich schlafe. Aber wenn das nicht das ist, was sie wollen, dann kann ich damit leben. Wenn sie sich nicht gerne hochnehmen lassen, wenn sie nicht kuscheln wollen, wenn sie ins nächste Häuschen flitzen wenn ich vorbeigehe, mit all dem kann ich leben, und liebe sie deswegen nicht weniger. Ich glaube aber einfach, von ihrem bisherigen Verhalten, dass sie eigentlich ganz interessiert sind an mir, und am Zimmer. Aber dass sie sich einfach 1) nicht ganz trauen, und 2) ihre Schlaf-/wachperioden bisher mit meinen einfach Null kompatibel sind.

1) geht denke ich weg, wenn ich so weitermache wie bisher, denn sie werden immer mutiger, und immer weniger schreckhaft. Aber 2) bereitet mir echt Kopfzerbrechen. Bin also für eure Tipps sowie eure Einschätzungen dankbar!

EDIT:

Kurz nach dem Abschicken meines Posts fing es dann an. Meine drei Jungs flitzten in den Auslauf (ich war außerhalb vom Auslauf am Computer...), erkundeten das Zimmer, kletterten, nagten, sprangen, futterten... die ganze Bandbreite halt.

Was mich zu dem Schluss führt, dass meine Jungs und ich einfach verschiedene Wach-/Schlafzeiten haben. Dass ich mir nachtaktive Tierchen geholt habe ist mir klar, ich bin ja selbst recht nachtaktiv. Aber wenn ich ihnen 2-4 Stunden Auslauf geben möchte, kann ich das schlecht auf regelmäßiger Basis um 1 Uhr nachts anfangen lassen! SO nachtaktiv bin ich dann auch wieder nicht

Wer weiß Rat?

(btw.: es tut mir ja in der Seele weh, dass ich ihren Erkundungsgang jetzt unterbrechen muss, aber ich muss jetzt definitiv schlafen gehn!)

Wann fütterst du die Jungs denn?

Anna gab mir mit meinen den Rat sie abends zu füttern und seit wir das machen, flitzen sie auch schon um 20 Uhr fleißig rum. (bis auf einer der ist aber generel sehr zurückhaltend uns gegenüber)

Ich wollte auch gerade einwerfen: Verleg die Fütterungs- und Auslaufzeit weiter nach hinten.
Wenn du lange wach bist, lass sie einfach später raus.

Bei meinen Jungs ist es seit der Inti mit Rodney etwas anders als vorher. Als sie noch zu zweit waren, war Auslauf grundsätzlich doof, egal, zu welcher Uhrzeit. Schlafen im Käfig war besser - und ich zwinge sie nicht in den Auslauf, wenn sie nicht wollen.  Die Tür war aber immer den ganzen Abend offen.

Seit Rodney da ist, ist das anders, denn er braucht abends seinen Auslauf, sonst wird er bekloppt und rast wie ein Formel-1-Auto durch den Käfig.

Allerdings hatte Rodney von seinen Vorbesitzern eine ganz andere Auslaufzeit "beigebracht" bekommen, als ich sie eingeplant hatte. Bei ihm geht das nämlich erst ab 21 Uhr los, dann aber mindestens 2-3 Stunden. Das ist unter der Woche natürlich etwas schwierig, wenn wir so gegen 22:30 Uhr ins Bett gehen.

Aber dadurch, dass ich die Fütterungszeiten vorverlegt habe und es das Futter zuerst im Auslauf gibt (nach dem Einsperren wird es natürlich mit in den Käfig gestellt bzw. dort verstreut), konnte ihn Rodney etwas "umerziehen" und jetzt stehen alle drei abends so ab 19 Uhr bereit und wollen raus.

Anna schrieb:Ich wollte auch gerade einwerfen: Verleg die Fütterungs- und Auslaufzeit weiter nach hinten.
Wenn du lange wach bist, lass sie einfach später raus.

Noch später?

Also bisher ist mein Tagesablauf ungefähr so:

Morgens fülle ich bei Bedarf den Napf mit TroFu, entferne verschmähtes FriFu wenn sie mal was nicht mochten (das ist aber eher selten, dass was über bleibt) und den normalerweise leeren FriFu-Napf, und wechsele das Wasser in den Trinknäpfen. Dann gehe ich zur Arbeit/Uni oder setze mich an freien Tagen an den Rechner und lerne.

Die Rattenbande chillt den Tag über, meist im Häuschen oder auch im Freien auf der oberen Ebene. Immer mal wieder wird eine wach, geht fressen oder kötteln, und geht dann wieder chillen. Mit "chillen" meine ich: teils wirklich schlafen, teils dösen, teils auch einfach entspannt oben sitzen. Halt kein Rumgerenne oder so.

Und das halten die dann so durch, und zwar bis zwischen 1 und 2 Uhr nachts. Bisher habe ich so zwischen 21 und 23 Frischfutter zurechtgeschnippelt, sie oben zu mir gerufen und angefixt, damit sie merken es gibt was, und mich dann mit dem FriFu unten hingesetzt. Am Anfang kamen sie dann auch runter und raus. Das restliche FriFu gab's dann noch in den Napf wenn sie irgendwann wieder rein sind. Jetzt glubschen sie zwar von oben aus noch eine Weile blöd nach unten, aber wenn sie merken, dass oben nichts mehr kommt, verziehen sie sich wieder.  

Dann aber, wie gesagt so zwischen 1 und 2, geht's richtig los. Sie flitzen im Käfig umher, klettern, rangeln, putzen, kabbeln, laufen mit Volldampf durchs Drainagerohr, futtern, gestalten den Käfig um, etc. Gestern war ja unten noch auf, da kamen sie raus, kletterten auf Sofa, Tisch, Schrank, suchten sich Höhlen, rasten durchs Zimmer, etc. Die haben also durchaus Interesse an Auslauf, so ist das ja nicht, und Energie haben sie dann wohl auch jede Menge.

Aber ganz ehrlich - ich kann mit dem Auslauf nicht regelmäßig erst um 1 Uhr nachts anfangen. Ich bleibe zwar manchmal lange wach, bis 3 oder so, aber wenn ich arbeite oder früh zur Uni muss ist zwischen halb 1 bzw. spätestens halb 2 Schicht. Ich könnte das wohl ein paar Tage nun so spät machen, und hoffen, dass sie sich dann langsam nach vorne bugsieren lassen mit der Zeit, aber auf Dauer ist das selbst mir Nachteule einfach zu spät!

Mit Fütterungszeiten verschieben meint ihr doch die Frischfutter- und Zusatzfütterung, oder? TroFu haben sie genau wie Wasser ständig zur Verfügung...

Ich denke, dass du es vor verlegen solltest mit dem fressen. Also ich weiß nicht wenn sie nur dösen kannst sie bestimmt so leicht "wecken" wie gesagt nicht radikal aber halt auf dich aufmerksam machen und dann das FriFu in den Auslauf stellen.

Das hat bei meinen Wunder bewirkt.
Jedoch war ich auch ein wenig radikal die erste Woche mit Auslauf, sie haben nur FriFu bekommen wenn sie denn auch kamen, wenn ich dann nämlich ins Bett gegangen bin gabs dann nichts mehr. Das haben sie sehr schnell begriffen, deshalb musste ich das auch nicht lang machen, was ich auch nicht getan hätte. Die brauchen ja ihr FriFu.

Sandy_96 schrieb:Ich denke, dass du es vor verlegen solltest mit dem fressen. Also ich weiß nicht wenn sie nur dösen kannst sie bestimmt so leicht "wecken" wie gesagt nicht radikal aber halt auf dich aufmerksam machen und dann das FriFu in den Auslauf stellen.

Klar kann ich die "wecken". Zwei, drei mal geschnalzt, und sie kommen angeschossen - oben. Aber nach unten in den Auslauf kommen sie nicht, egal ob da Futter steht oder nicht. Bis 1 Uhr nachts ist ihnen das piepewurscht  .

Meine haben von 20 Uhr bis oft Mitternacht Auslauf und verpennen den manchmal komplett bis auf bilbo der ist immer draußen, Nachts wenn wir dann schlafen gehts aber immer ab im Käfig.

Aber deine Jungs sind auch noch nicht so lange bei dir, ich denke das sie sich wenn du immer bei den selben Zeiten bleibst irgendwann anpassen.

Kleines Update:

Meine Jungs gehen inzwischen jeden Abend in den Auslauf, am liebsten ohne mich, aber wenn ich mich drin nicht zu sehr bewege (z.B. auf dem Sofa sitze und ein Buch lese oder so) werden sie auch mutig, bzw. die Neugier siegt, und sie kommen raus. Und klettern dann auch über mich drüber etc. Sie sind halt nicht so menschenbezogen im Moment - vielleicht kommt das ja, wenn sie etwas älter werden. Wenn nicht, dann ist das halt auch okay - allein ihnen Zuzuschauen gibt mir auch jede Menge Freude    Im Moment sind sie einfach mehr am rumwuseln interessiert, und halt doch noch stark "auf dem Sprung" - also immer bereit, in sichere Zonen zu flutschen. Ich lass es halt weiter ruhig angehen, denn richtige Angst haben sie nicht. Sie huschen zwar schnell weg, sind dann aber auch genauso schnell wieder da.

Dafür stellen sie jede Menge Blödsinn an... sie quetschen sich wirklich überall durch, klettern wie die Weltmeister, nagen alles an was nicht niet- und nagelfest ist (und was niet- und nagelfest zu sein glaubt wird schnell eines Besseren belehrt...    )

Samstag abend gabs dann den Supergau - Ratte weg. Wir haben alles abgesucht, mehrmals. Auch Orte wo sie "ja eigentlich nicht reinpassen dürften, aaaaaber....". Der Idiot blieb verschwunden. Am Anfang nahm ich das noch ziemlich gelassen, aber irgendwann wuchs langsam doch die Sorge in mir... Gefunden haben wir ihn dann im Sofa. Der hatte sich da reingefressen   

Aber den Vogel bisher schoss heute einer meiner Jungs ab. Leider kann man auf dem kurzerhand geknipsten Foto nichts erkennen, deshalb musste ich am Rechner den virtuellen Pinsel schwingen. Daher zunächst ohne Worte:

Aus Ratten

Hintergrund: Tapete abreißen ist toll. Aber unten ist die ja schon ab, und da oben hängt ja ein toller Zipfel. Der Idiot ist also, und das mehrmals, and der rauen Wand hochgekaspert, um an die Tapete hinter der Heizung zu kommen. Was sagt man denn dazu???  

Wow!  Ich sehe ein, dass du wirklich überaus hyperaktive Exemplare erwischt hast.

Gefunden haben wir ihn dann im Sofa. Der hatte sich da reingefressen

Das hatten wir damals mit unserem alten, ersten Sofa und unserem ersten Rudel. Texas, Race, Luca und Flora hatten das Sofa eigentlich von innen ausgehöhlt, muss man sagen.

Sie verschwanden im Auslauf immerzu unter dem Sofa. Und irgendwann tauchten dann so Fussel an Nistmaterial auf und ich fragte mich bei der immer größer werdenden Menge irgendwann, woher das Zeug kommt.

Letzten Endes verwarf ich diese Frage aber wieder, denn die haben überall alles Mögliche aufgetrieben. Auch Weihnachtsplätzchen, von deren Existenz ich keine Ahnung hatte.  

Eines Tages schmiss mein Männe sich unbedacht aufs Sofa - und verschwand ca. bis zur Hüfte. Nunja... dann war es irgendwann an der Zeit, sich ein neues Sofa zu kaufen.